Vergleicht man ein Projekt mit einer Reise, dann lässt sich der Unterschied zwischen klassischen und agilen Projekten recht einfach und anschaulich erklären:
Wenn für die Reise alle Details feststehen – Reiseziel, Hotel, Reisende, An- und Abreise, Budget – dann sind alle Voraussetzungen erfüllt, um mit klassischem Projektmanagement hier das Optimum herauszuholen.
Wenn nicht klar ist, ob die Reise überhaupt durchgeführt wird, wenn Ziel und Unterkunft unklar sind und wenn man sich nicht auf Reisende und Budget festlegen will, dann sollte man agiles Projektmanagement wählen. Der Unterschied liegt vor allem in der ergebnisoffenen Herangehensweise. Das bedeutet, dass im Gegensatz zum klassischen Projektmanagement nicht auf ein klares Ziel fokussiert wird, sondern auf den Weg, der darüber entscheidet, ob ein noch nicht definitives Ziel letztendlich überhaupt ins Auge gefasst wird.
Für ein Innovationsprojekt lässt sich dies wie folgt übersetzen: Es soll ein Ansatz entwickelt werden, um ggf. eine neue Technologie z.B. für die Produktion einzusetzen. Dazu wird ein Projekt aufgesetzt, das Lösungsansätze entwickelt oder von außen aufgreift und dann eine Entscheidungsvorlage entwickelt, die z.B. in die Gründung einer neuen Produktionsgesellschaft mündet. In der Regel geht es darum, das Projekt in einem schrittweisen Vorgehen immer weiter zu entwickeln und ggf. iterativ in einem üblichen Kunden-Mix-Projekt eine Lösung zu entwickeln. Ob diese letztendlich umgesetzt werden kann, hängt von unternehmerischen Entscheidungen, aber auch von externen Effekten ab. Als Beispiel kann hier die Ukraine-Krise angeführt werden, durch den dortigen Krieg sind die Rohstoffpreise drastisch gestiegen, was dazu führen kann, dass sich eine Innovationsentscheidung von positiv zu negativ wandelt, ohne dass sich hier aus dem Projekt heraus gravierende Änderungen ergeben haben.
In agilen Projekten ergibt sich das Feld der Zusammenarbeit mit externen Unternehmen aus mehreren Gründen. Zum einen sucht man bei der Entwicklung eines Segelbootes nicht nur die besten Ruderer aus dem bestehenden Team, zum anderen schafft man keine Stellen für ein Ziel, das am Ende vielleicht gar nicht erreicht wird. Gerade in großen Unternehmen liegt hier eine gefährliche Klippe.
In unserer schnelllebigen Zeit mit vielen Unsicherheiten in Projekten gewinnt das agile Projektmanagement immer mehr an Bedeutung. Der Weg ist das Ziel!
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