SEHEN, WER NICHTS VON MIR WILL, FREEMIUM (16/30)

Der Slogan des Freemium Geschäftsmodell

In digitalen Zeiten sind Nutzwertversprechen und Zahlungsbereitschaft weiter entfernt denn je. Gerade im Bereich des Geschäftsmodells Freemium lässt sich dieses Spannungsfeld einfach aufzeigen. 

Ob Xing, LinkedIn, Stay Friends & Co. soll ohne Gebühr schnell der De-Facto -Standard im Netz etabliert werden, um dann als premium Mitglied besondere Vorrechte zu genießen. Das sind bei Xing und LinkedIn in erster Linie das Vorrecht zu schauen, wer auf mein Profil geschaut hat. Für den ein oder anderen mag dies interessant sein, selbstbewusstere Zeitgenossen stellen sich auf den Standpunkt: “Wer auf meinem Profil war und sich nicht direkt an mich gewandt hat, der wird wohl auch nicht unbedingt etwas von mir wollen!“ und bleiben kostenloses Basismitglied. Die anderen zahlen 5-7 € pro Monat und werden in einen Laufzeitvertrag gezwungen, aus dem man leicht rein, aber umso schwieriger wieder rauskommt. Ist die Kreditkarte abgelaufen und die Neue noch nicht hinterlegt, kommt direkt das Schreiben vom Inkassobüro. Wohl dem der Basismitglied bleibt.

Freemium auf einen Blick

Noch besser ist die Stay Frieds Community und deshalb gehört Sie in obige Aufzählung. Hier kann man Kontakt zu ehemaligen Mitschülern aufnehmen (anklicken) und muss Gold (zahlendes Premium) Mitglied sein, um sich gegenseitig Nachrichten zu schreiben. Da weiß man schon an Tag eins, dass man das nicht braucht. 

Erst wer hier einmal durchgeblickt hat, der kann den Erfolg von Angeboten wie Facebook erst richtig verstehen. Eher wird das komplette Nutzerverhalten verkauft und Werbung akzeptiert, als auch nur ein € bezahlt.

Für unsere Projekte im Rahmen von Value Proposition Design und unser Business Modell Game heißt das: Digitale Produkte funktionieren nur, wenn sie den langen Atem haben, ein De-Facto Standard (wie z.B. MS Office) zu werden, oder wenn Sie ein indirektes Geschäftsmodell haben, dass ohne direkte Zahlungen funktioniert, wie Werbung oder Daten.

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