Die Digitalisierung hat es ermöglicht, in einer ganz anderen Art und Weise mit dem Kunden in Kontakt zu treten. Social Media bietet die Möglichkeit die Kontakt und Kommunikationskosten gegen null laufen zu lassen. Dies wiederum bietet dann auch die neue Möglichkeiten, unternehmerischen Alltagsprobleme neu zu lösen. Crowdfunding ist hier ein neuer zentraler Begriff, seitdem selbst deutsche Filmproduktionen durch das Crowdfunding finanziert wurden. ES ist eine interessante Alternative entstanden, um sich aus der Abhängigkeit des Bankensektors zu lösen. Diese Methode nicht nur unabhängig von herkömmlicher Finanzierung, sie lässt gleichzeitig auch Rückschlüsse über das Erfolgspotenzial am Markt zu. Wenn ein Projekt auch genügend Funder findet, dann ist das in der Regel ein gutes Abbild des allgemeinen Interesses am Produkt.
Unbekannter hingegen ist das Crowdsourcing. Hier geben wir Arbeit an eine digitale Gruppe aus vielen einzelnen Nutzern ab. Der Vorteil liegt einerseits darin, dass wir günstig eine skalierbare Menge an Arbeitskraft nutzen können, kritischer Punkt ist hier die Vergütung im Verhältnis zum Aufwand. Da Crowdsourcing hauptsächlich auf die Erledigung von Aufgaben abstellt, die quasi nebenher erledigt werden können, ist die für Crowdsourcing notwendige Zerstückelung der Gesamtaufgabe in Crowdsourcing Aufgaben und eine leicht unmissverständliche Anleitung die zentrale Herausforderung. Hinzu kommt dann auch noch die Kontrolle der Ergebnisse und das Zusammensetzen der Einzelteile zum großen Ganzen. Stolperstein sind auch beim Crowdsourcing arbeitsrechtliche Aspekte wie Scheinselbstständigkeit oder Mindestlohn, die zwingend zu beachten sind.
Darüber hinaus finden sich Crowdsourcing auch in der Produktentwicklung. Ein gutes Beispiel hier ist Adidas, welche Designwettbewerbe veranstalten. Bei diesen ist das Gewinner Design oftmals späterer Teil einer neuen Produktreihe. Doch damit die Nutzer auch diesen Wettbewerb erledigen wollen, benötigt es ein geeignetes Anreizsystem. Dies können minimale Entlohnung sein, Produktgewinne oder ein Preisgeld. Im Falle Adidas gibt es ein Preisgeld, welches der Gewinner mit dem besten Design erhält. Vorteil davon ist, dass man nur eine Person entschädigt, gleichzeitig aber Hunderte von Vorschlägen erhält, welche man wiederum nicht entschädigen muss. Allerdings ist auch dann die Frage des Rechts an Ideen und Lösungen schwierig zu beantworten. Wenn der Teilnehmer für seine Ideen und Lösungen nicht bezahlt wird und diese automatisch in das Nutzungsrecht des ausschreibenden Unternehmen übergehen, dann findet man sich schnell in der Argumentation gegen die guten Sitten, da Idee und Lösung durchaus auch kommerziell vermarktet werden.
Abschließend ist zum Thema Crowdfunding zu sagen, dass sich hier eine interessante neue Form der Partnerfinanzierung etabliert hat, die der oft sperrigen Finanzierung neues Leben einhauchen kann. Als finales Statement zu Crowdsourcing ist zu sagen, dass es eine interessante neue Art der Skalierung von Arbeit ist. Der große Nachteil ist der erhöhte Organisationsaufwand auf der Seite des Auftraggebers und viele Rechtsunsicherheiten.